Debatten und Herausforderungen der soziologischen Rechtsextremismusforschung – Ein Konferenzbericht
von Marc Blüml & Viktoria Kamuf
Was macht die Rechtsextremismusforschung als Forschungsfeld aus? Wie sieht eine spezifisch soziologische Perspektive auf Rechtsextremismus aus? Und welche strukturellen, thematischen, methodischen und konzeptionellen Herausforderungen stellen sich einer soziologischen Rechtsextremismusforschung?
Zu diesen Fragen diskutierten am 14. und 15. März 2024 Rechtsextremismusforscher*innen aus unterschiedlichen Institutionen, Regionen und Fachdisziplinen beim Workshop „Konjunkturen und Schwerpunkte soziologischer Rechtsextremismusforschung“ im Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main. Eingeladen hatte der Arbeitskreis Sociology of the far right. Der 2020 gegründete Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) hat es sich zur Aufgabe gemacht, den soziologischen Umgang mit dem Thema Rechtsextremismus zu ergründen und zu diskutieren. Er möchte blinde Flecken in Begriffskonzeptionen, Theorien, und Methodik sowie das Verhältnis des Fachs zum Gegenstand im historischen Verlauf adressieren. Diese Fragestellungen leiteten an beiden Workshop-Tagen die Diskussionen in verschiedenen Panels mit diversen disziplinären und theoretischen Perspektiven. In diesem Beitrag wollen wir einen Einblick in die panel-übergreifenden Fragestellungen geben und anhand der Diskussionsergebnisse verschiedene Denkanstöße herausarbeiten.
Umstrittene Grundlage: Ist der Rechtsextremismusbegriff angemessen?
Zu Beginn des Workshops wurde selbstkritisch festgestellt, dass bereits der Begriff für den vereinenden Forschungsgegenstand „Rechtsextremismus“ umstritten ist. Der aus der Verfassungsschutzarbeit entwickelte Rechtsextremismusbegriff wird von vielen Wissenschaftler*innen und Antifaschist*innen dafür kritisiert, dass er eine Gleichsetzung und Vergleichbarkeit scheinbar extremer „Ränder“ im politischen Spektrum nahelegen würde (auch bekannt als „Hufeisen-Theorie“). Dass (extrem) rechte Ideologien und ihre mörderischen Auswirkungen – wie sie unter anderem bei rechtsterroristischen Anschlägen in Utøya, Halle oder Hanau deutlich wurden – nicht mit einem „linken Rand“ parallelisiert werden können, gilt in der Forschung seit langem als Konsens (vgl. Salzborn, 2018). Weiterhin ist mehr als fraglich, ob überhaupt von einem extrem rechten „Rand“ gesprochen werden kann, wenn Ideologien der Ungleichwertigkeit in der Gesellschaft weit verbreitet sind. Schließlich stimmten erschreckende 57,8% der 2022 in der Leipziger Autoritarismus-Studie Befragten der Aussage „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“ mindestens teilweise zu (vgl. Decker et al., 2022, 38). Viele Wissenschaftler*innen tun sich folglich mit der (unkritischen) Verwendung des Rechtsextremismusbegriffs schwer.
Auch dem „Rechtsextremismus“ verwandte Begriffe wie „Rechtspopulismus“ gilt es, kritisch zu beleuchten, wie es Holger Oppenhäuser in seinem Workshop-Beitrag „Normalitätsdispositiv revisited“ tat. So würde mit diesem Begriff ebenfalls das Hufeisen-Schema weitergeführt. Darüber hinaus funktioniere er als Teil einer Normalisierungsstrategie, mithilfe derer sich populistisch einordnende politische Akteur*innen versuchen, sich von den verfassungsfeindlichen „Extremen“ abzugrenzen (vgl. Oppenhäuser, 2011, 54). Exemplarisch zeigt sich das in der von Constanze Jeitler historisch nachgezeichneten medialen und wissenschaftlichen Darstellung der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) unter Jörg Haider seit den 1970er Jahren als „populistische“ Partei. Die FPÖ nahm diese von außen erfolgte Einordnung dankend an, um sich von Extremismusvorwürfen freizusprechen. Hier zeigt sich, dass Wissenschaft und Journalismus die gesellschaftspolitische Wirkung ihrer Begrifflichkeiten kritisch reflektieren müssen (vgl. Jeitler, 2023). Dahingegen zeigte Philipp Rhein in seinem Beitrag, dass der Rechtspopulismus-Begriff – verstanden nicht als ein „Rechtsextremismus light“, sondern als eigenständige Ideologie – auch dabei helfen kann, bestimmte Formen antidemokratischer Einstellungen, beispielsweise unter AfD-Wähler*innen und besonders verschwörungsaffinen Personen, zu analysieren und somit besser zu verstehen (vgl. dazu auch Rhein, 2023).
Wiederholt thematisiert wurde der Faschismus-Begriff als mögliche Alternative, angestoßen vor allem durch den Workshop-Beitrag von Federico Quadrelli zu „Problemen der Verbreitung deutscher wissenschaftlicher Produktion im italienischen Kontext“. Historisch entstand der Begriff des Faschismus aus der Selbstbezeichnung der extrem chauvinistischen, ungleichwertigkeitsideologischen und imperialistischen politischen Bewegung in Italien um Benito Mussolini in der Zwischenkriegszeit. In der wissenschaftlichen wie politischen Auseinandersetzung mit dem Faschismus entstanden diverse Definitionen, die nicht zuletzt durch die jeweiligen disziplinär geprägten Interpretationen (polit-ökonomisch, sozialpsychologisch, kultursoziologisch etc.) bedingt sind. Mit dem Überblick der Rosa-Luxemburg-Stiftung zur Faschismus-Forschung und ihrer historischen Entwicklung handelt es sich zumindest in den basalen Charakteristika um ein „länderübergreifendes antiliberales, antikommunistisches, autoritär-nationalistisches und gewaltförmiges Massenmobilisierungs- und Herrschaftsphänomen mit rassistischer, antisemitischer und antifeministischer Stoßrichtung […], das faktisch immer auf eine terroristische und kriegerische Praxis zusteuert.“ (Häusler & Fehrenschild 2020, 86) Dabei muss zwischen der faschistischen Bewegungs- und Regimephase differenziert werden, um aktuelle faschistoide Tendenzen von deren politischen Herrschaftsformen Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts zu differenzieren. In der Rechtsextremismusforschung findet der Faschismus-Begriff aktuell nur eingeschränkt Verwendung. Meistens wird er genutzt, wenn bei Gruppierungen entweder deutliche Bezugnahmen auf den historischen Faschismus vorzufinden sind oder es sich um die gewaltaffine und terroristische ‚Kameradschafts‘-Szene handelt (ebd.: 74). Außerhalb Deutschlands jedoch, beispielsweise in Italien, wird die extreme Rechte üblicherweise auch wissenschaftlich als faschistisch eingeordnet und besprochen, wie Quadrelli betonte. In Überlegungen zu Begriffskonzeption und -verwendung müssen folglich ebenso die Faktoren Sprache, national-staatlicher, geographischer und historischer Kontext sowie Fragen der internationalen Vergleichbarkeit einbezogen werden.
Wie hieran zu sehen ist, bieten die aktuell gebräuchlichen (oder weniger gebräuchlichen) Begriffe alle weiterhin großes Diskussionspotential. Dadurch bleibt es fraglich, ob eine einzige begriffliche Alternative gefunden werden könnte, die dem Phänomen analytisch gerecht wird und gleichzeitig allgemeinverständlich bleibt. Eine finale Antwort darauf wurde auch in Frankfurt am Main nicht gefunden. Insgesamt gilt es aber, sich sowohl der konkreten analytischen Bedeutung, wie auch der gesellschaftspolitischen Auswirkung der eigenen wissenschaftlichen Begrifflichkeiten bewusst zu sein. Dabei sollte es nicht darum gehen, den „einen richtigen Begriff“ zu finden, sondern durch präzise Bezeichnungen den untersuchten Gegenstand für andere Forschende und Leser*innen nachvollziehbar einzuordnen.
Der Blick über den eigenen (disziplinären) Tellerrand
Mit der Bezeichnung des Phänomens ist jedoch nur der erste Schritt getan. Zugleich bringen begriffliche Einordnungen stets auch theoretische Vorannahmen zum Ausdruck. Im Zuge der Diskussion über begriffliche Grundlagen kamen folglich auch theoretische Perspektiven und Erklärungsansätze zur Sprache. Wie das Phänomen an sich sind auch gesellschaftswissenschaftliche Auseinandersetzungen mit Faschismus, (Neo-)Nazismus und Rechtsextremismus keine Neuheit, sondern stehen in einer langen Forschungstradition. Eine konsequente Aufarbeitung der ideengeschichtlichen Bestände, aus denen produktive Erkenntniszugänge erschlossen werden könnten, fehlt jedoch. Um dem Untersuchungsgegenstand gerecht zu werden, müsste verstärkt daran gearbeitet werden, verschiedene soziologische Paradigmen miteinander zu verzahnen. Dies hoben die Promovierenden aus dem Forschungsverbund GERDEA in ihrem Vortrag zu „Soziologischen Perspektiven in multidisziplinärer Rechtsextremismusforschung“ hervor. Im Projekt forschen sie selbst interdisziplinär zu den Wechselwirkungen gesellschaftlicher Geschlechterverhältnisse und der zeitgenössischen extremen Rechten. Auch in anderen Workshop-Beiträgen wurde der oftmals fehlende multidisziplinäre Austausch und gleichzeitig der Bedarf nach einer solchen Verschränkung unterschiedlicher Zugänge zu Rechtsextremismus deutlich. Verschiedene Vorträge hoben in dem Zusammenhang Perspektiven hervor, die auch innerhalb der Rechtsextremismusforschung noch ungenügend rezipiert werden, zum Beispiel die Geschlechterforschung (u. a. Workshop-Beitrag von Blum, Degen und Degner-Mantoan), die Holocaust-/Genozidstudien (Beitrag von Golombek), die Intersektionalitätsforschung (Beitrag von Akkılıç) und die psychoanalytische Sozialpsychologie (Beitrag von Kalkstein und Dilling). Auch das analytische Potenzial unterschiedlicher Theorietraditionen wurde durch Beiträge aus verschiedenen Denkrichtungen wie der Diskurstheorie (Oppenhäuser), der Wissenssoziologie (Rhein) und der klassischen Kritischen Theorie (Blüml) verdeutlicht.
Allerdings muss die ideengeschichtliche Auseinandersetzung stets den Entstehungskontext der theoretischen Ausarbeitungen berücksichtigen und den historischen Wandel bei der Anwendung auf aktuelle Phänomene einbeziehen. Diskutiert wurde beispielsweise im Anschluss an den Vortrag von Marc Blüml zu „Demagogie in der Spätmoderne“ das Verhältnis von Aktualität und Aktualisierungsnotwendigkeit unter anderem anhand der Studien zum autoritären Charakter von Adorno et al. (1973). Deren Analyse des potentiell faschistischen Individuums aus den 1940er Jahren bildet weiterhin ein wichtiges theoretisches Fundament von Untersuchungen wie der Leipziger Autoritarismus-Studie (vgl. Decker et al., 2022). Gleichzeitig sind Veränderungen in den Charakteristika einiger rechter Akteur*innen feststellbar, was besonders prominent anhand der Querdenken-Bewegung in der Forschung diskutiert wird (vgl. Amlinger & Nachtwey, 2022).
Weiterhin kann die Rechtsextremismusforschung auch vom internationalen Vergleich profitieren, wie es der oben erwähnte Vortrag von Federico Quadrelli in seinem Vortrag zum Vergleich der italienischen und deutschen Forschung herausarbeitete. Somit bleibt eine Perspektive aus einer Forschungstradition heraus dem Gegenstand unangemessen, wenn sie nicht über den disziplinären, paradigmatischen, zeitgeschichtlichen wie auch nationalstaatlichen Tellerrand schaut.
Selbstreflektion als Teil der Rechtsextremismusforschung
Auch über Selbstreflexion und Methodologien der Rechtsextremismusforschung wurde diskutiert. Insbesondere Lotta Mayer und Markus Lang hoben hervor, dass wissenschaftliche Analysen immer die eigene Partialität anerkennen, einordnen und benennen müssen. Bei der Untersuchung rechter Gewalt beispielsweise macht es einen entscheidenden Unterschied, welche Taten (tödlich, nicht tödlich) in welchem zeitlichen Verlauf auf welcher räumlichen Ebene untersucht werden, ob die Zahl der Betroffenen (und wie werden diese quantifiziert?) eine Rolle spielt und ob bei den Täter*innen Organisationszusammenhänge (offline und online), personelle Vernetzungen und weitere gesellschaftliche Bezüge und Beziehungen in die Analyse eingebunden werden. Folglich sollten sich Forschende immer fragen und in ihren Studien verdeutlichen: Welche Teile des Rechtsextremismus schaue ich mir gerade auf welcher Ebene an? Als was schaue ich mir diese Teile an und warum? Somit wird es anderen Forschenden und Leser*innen möglich, die Relationen zwischen verschiedenen Forschungsarbeiten aufzuarbeiten und miteinander zu verknüpfen.
Ähnlich argumentierten die Mitarbeitenden des Forschungsverbunds GERDEA, die ebenfalls die Relevanz der Selbstreflektion in ihrem Vortrag betonten: auf der einen Seite gilt es, die Rolle der individuellen Forscher*innen in Untersuchung und Auswertung zu berücksichtigen, die durch deren spezifischen gesellschaftlich geprägten Blick beeinflusst ist Auf der anderen Seite muss Rechtsextremismus als Teil der Gesellschaft und nicht als gegenteilig zur Norm verstanden werden. So zeigt sich in der (extremen) Rechten ein Produkt der Gesellschaft, bei dem öffentlich zwar als illegitim angesehene, aber gesellschaftlich tief verankerte Strukturen wie Antisemitismus in aller Deutlichkeit und Alltäglichkeit erkennbar .
Austausch der Forschung mit Aktivismus, Zivilgesellschaft und Praxis
In den Panels und Diskussionen des Workshops wurde immer wieder deutlich, dass eine Rechtsextremismusforschung nicht ohne Auseinandersetzung mit Aktivist*innen, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Praxisakteur*innen (z.B. Mobile und Betroffenenberatungen) funktionieren kann. Gerade zum Thema Rechtsextremismus entstehen Wissen, Recherchen und Analysen nicht allein in der akademischen Wissenschaft, sondern auch in der praktischen und aktivistischen Arbeit. Eine Vernetzung dieser unterschiedlichen (aber nicht als hierarchisch zu verstehenden) Wissensbestände ist somit zentral. Auch hier bestehen noch blinde Flecken und Herausforderungen, wie das Wi-REX-Team in seinem Workshop-Beitrag deutlich machte. Das Wi-REX hatte 2023 zwei Befragungen durchgeführt – einmal unter Wissenschaftler*innen und einmal unter Praxisakteur*innen, die zu Rechtsextremismus arbeiten – und sie zu ihren jeweiligen Bedarfen in Bezug auf den wechselseitigen Wissenstransfer befragt. Vor allem in der Praxisbefragung zeigte sich, dass Wissenstransfer nicht nur als Übertragung und Nutzung von Wissen zwischen verschiedenen Akteur*innen verstanden werden sollte, sondern vielmehr als eine Form der langfristigen Beziehungsarbeit, die auf Augenhöhe stattfindet und von vornherein (z.B. in der Planung von Forschungsprojekten) mitgedacht wird. Forscher*innen sollten sich also nicht nur die Frage stellen, wie komplexe Analysen und Fachbegriffe möglichst einfach erklärt werden können, sondern auch grundlegender, wann und wie eine Verzahnung und Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis, Zivilgesellschaft und Aktivismus zu Rechtsextremismus stattfinden kann. Daran schließt sich auch eine Frage an, die Paul Erxleben in seinem Vortrag zu der historischen Entwicklung der staatlichen Bekämpfung von Rechtsextremismus stellte: Welche Rolle will, kann und sollte „die Wissenschaft“ in der gesellschaftlichen Aufgabenverteilung hinsichtlich der Bekämpfung von Rechtsextremismus einnehmen?
In ihren Beiträgen zeigten Paul Erxleben, Christin Jänicke und Georg Gläser, dass eine Rolle der Wissenschaft die Erforschung der Praxis für die Praxis sein kann. In ihren Untersuchungen der Förderstrukturen und Arbeitsverhältnisse in Mobilen Beratungen und politischer Bildung sowie rechter Interventionen in die Zivilgesellschaft verbinden sie wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn mit der praktischen (und politischen) Frage, wie rechten Bestrebungen effektiv begegnet werden kann. Theorie und Praxis schließen sich hierbei nicht aus. Stattdessen können theoretische Perspektiven ein besseres Verständnis aktueller Herausforderungen in der Bekämpfung von Rechtsextremismus eröffnen – woraus sich wiederum konkrete Bedarfe an Förderpolitiken, für den Schutz demokratisch-zivilgesellschaftlicher Strukturen und die Verbesserung von Arbeitsverhältnissen in der Demokratieförderung ableiten lassen.
Aufgrund der zeitlichen und monetären Ressourcen der Wissenschaft und ihrer Distanz zum alltäglichen Kampf gegen extrem rechte Akteur*innen eröffnen sich den Forschenden andere Möglichkeitsräume zur Reflexion und Wissensproduktion. Dabei sollten sich Wissenschaftler*innen, insbesondere im Themenfeld Rechtsextremismus, ihrer Verantwortung gegenüber der (Zivil-)Gesellschaft bewusst sein. Denn dass ein neutraler Blick der Wissenschaft lediglich ein Mythos ist, haben feministische Kritiken längst offengelegt (vgl. Haraway, 1988). Gleichzeitig – und auch das kam wiederholt in den Diskussionen des Workshops auf – stehen die ohnehin schon marginalen Mittel für die Rechtsextremismusforschung immer wieder zur Debatte und sind fragil an parlamentarische Mehrheitsverhältnisse gebunden. Somit wird sich letztlich auch an der (langfristigen und nachhaltigen) staatlichen Finanzierung von Rechtsextremismusforschung und entsprechenden Instituten zeigen, ob die viel beschworene Brandmauer gegen die (extreme) Rechte tatsächlich standhält.
Bei Interesse an weiteren Informationen zu den Vorträgen sei hier auf das Sonderheft der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung Ende dieses Jahres verwiesen, in welcher einige der Workshop-Beiträge publiziert werden. Des Weiteren freut sich der Arbeitskreis Sociology of the far right stets über neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft kann über Sociohub beantragt werden.
Literatur
Adorno, T. W., Frenkel-Brunswik, E., Levinson, D. J. & Sanford, N. R. (1973). Einleitung. In Institut für Sozialforschung (Hrsg.), Studien zum autoritären Charakter (S. 1-36). Suhrkamp.
Amlinger, C. & Nachtwey, O. (2022). Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus. Suhrkamp.
Böhm, F. (1955). Geleitwort. In Institut für Sozialforschung (Hrsg.), Gruppenexperiment. Ein Studienbericht bearbeitet von Friedrich Pollock (S. IX–XVII). Europäische Verlagsanstalt.
Decker, O., Kiess, J., Heller, A. & Brähler, E. (2022). Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten. Neue Herausforderungen – alte Reaktionen?. In O. Decker, J. Kiess, A. Heller & E. Brähler (Hrsg.), Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten. Neue Herausforderungen – alte Reaktionen?/Leipziger Autoritarismus Studie 2022 (S. 11-30). Psychosozial-Verlag.
Decker, O., Kiess, J., Heller, A., Schuler, J. & Brähler, E. (2022). Die Leipziger Autoritarismus Studie 2022. Methode, Ergebnisse und Langzeitverlauf. In O. Decker, J. Kiess, A. Heller & E. Brähler (Hrsg.), Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten. Neue Herausforderungen – alte Reaktionen?/Leipziger Autoritarismus Studie 2022 (S. 31–90). Psychosozial-Verlag.
Haraway, D. (1988). Situated Knowledges: The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspective. Feminist Studies, 14(3), 575-599. https://doi.org/10.2307/3178066
Häusler, A. & Fehrenschild, M. (2020). Faschismus in Gegenwart und Geschichte. Ein vergleichender Überblick zur Tauglichkeit eines umstrittenen Begriffs. Manuskripte – Neue Folge. Rosa-Luxemburg-Stiftung. Online verfügbar unter: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Manuskripte/Manuskripte_26_Faschismusstudie.pdf (letzter Zugriff 21.05.2024).
Autoritär? Rechtsextrem? Populistisch? Die sozialwissenschaftliche und zeithistorische Forschung zum Rechtsextremismus in Österreich von den 1970er bis zu den 1990er Jahren. Zeitgeschichte, 50(4), 541-561. https://doi.org/10.14220/zsch.2023.50.4.541
Oppenhäuser, H. (2011). Das Extremismus-Konzept und die Produktion von politischer Normalität. In Forum für kritische Rechtsextremismusforschung (Hrsg.), Ordnung. Macht. Extremismus. Effekte und Alternativen des Extremismus-Modells. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Rhein, P. (2023). Rechte Zeitverhältnisse. Eine soziologische Analyse von Endzeitvorstellungen im Rechtspopulismus. Campus Verlag.
Salzborn, S. (2018). Rechtsextremismus: Erscheinungsformen und Erklärungsansätze. Nomos.
Fußnoten
[1] Für diese Differenz von öffentlich präsentierten Meinungen und in der Bevölkerung weit verbreiteten, aber meist unterdrückten Ansichten, prägte F. Böhm (1955) in seinem Geleitwort zum Gruppenexperiment des Frankfurter Instituts für Sozialforschung in den 1950er Jahren den Begriff der „nicht-öffentlichen Meinung“. Damit bezeichnete er insbesondere die erschreckenden Ergebnisse der Untersuchung, in der die Kontinuität der Identifikation der deutschen Bevölkerung mit den Nationalsozialismus deutlich wurde.
Schlagwörter
- Forschungsansätze & Methoden, Rechtsextremismus International, Wissenschaft-Praxis-Transfer
Veröffentlichunsdatum
Marc Blüml
Marc Blüml studiert Soziologie, Politische Theorie und Gender Studies im Master an der Goethe Universität Frankfurt a. M. und ist studentische Hilfskraft am Institut für Sozialforschung in Frankfurt a. M. Seine Forschungs- und Interessensschwerpunkte liegen auf psychoanalytisch geschulter materialistischer Gesellschaftstheorie, Autoritarismusforschung, Methoden der qualitativen Sozialforschung und Geschlechterforschung.
Viktoria Kamuf
Viktoria Kamuf ist Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) Jena. Seit 2023 leitet sie dort das Team des IDZ im Wissensnetzwerk Rechtsextremismusforschung (Wi-REX). Ihre Arbeits- und Interessensschwerpunkte sind Strukturen und Ideologie der extremen Rechten, rechte und rassistische Gewalt, Sozialraumforschung und Wissenschafts-Praxis-Transfer.
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