Veranstaltungen
Auf dieser Seite kündigen wir neben Veranstaltungen des Wissensnetzwerks Rechtsextremismusforschung (Wi-REX) auch weitere Konferenzen, Seminare, Workshops etc. an, die sich dem Phänomen Rechtsextremismus oder verwandten Themenfeldern widmen.

Destabilisierung als Prinzip: ‚Siege-Ideologie‘ und Rechtsterrorismus
- 11.04.2025
- Online
- Fachtag, Online-Veranstaltung
- Website
Die sogenannte „Siege-Ideologie“ geht auf den US-amerikanischen Neonazi James Mason zurück. Obwohl seine Schriften bereits in den 1980er-Jahren entstanden sind, finden sie gerade heute als besonders radikale Form rechtsterroristischer Propaganda Verbreitung und dienen weltweit als eine Art „Gebrauchsanweisung“ für Terrorakte. Ihre Anhänger teilen die Überzeugung, dass eine politische Lösung für ihr Ziel einer rassistischen Gesellschaftsordnung kein geeignetes Mittel ist und dass Terroranschläge und extreme Gewalt der einzige Weg sind, um die demokratische Gesellschaft zu destabilisieren.
Diese Ideen haben sich besonders im digitalen Raum international verbreitet. So hatte bspw. die sogenannte „Atomwaffen Division“, ursprünglich 2015 in den USA gegründet, Ableger in Deutschland. Auch der Attentäter von Halle (Saale), der 2019 versucht hatte an Jom Kippur Jüdinnen und Juden in einer Synagoge zu ermorden, und zwei Menschen tötete, besaß deren Propagandamaterial. Daneben zeigen auch jüngere Gruppierungen wie die „Sächsischen Separatisten“ deutlich, dass staatsfeindliche Umsturzfantasien quer durch rechtsextreme Strömungen Anklang finden – ob sie sich nun direkt auf Mason beziehen oder ähnliche Narrative von angeblicher Fremdbestimmung bis hin zum „Tag X“ aufgreifen. Hier zeigt sich ein globaler Ideentransfer, der neue Netzwerke von alten und neuen rechtsterroristischen Akteuren schafft.
Vor diesem Hintergrund lädt der vierstündige Online-Fachtag dazu ein, das Phänomen der „Siege-Ideologie“ und verwandter Gruppierungen besser zu verstehen und Gegenstrategien zu entwickeln. Welche ideologischen Narrative prägen die Szene, und wie werden sie im Netz weiterverbreitet? Wie kann die digitale Radikalisierung aufgedeckt und gestoppt werden, bevor sie in tatsächliche rechtsterroristische Gewalttaten münden? Welche Rolle spielen Plattformen, die terroristisches Gedankengut befördern? Und wie kann dem „leaderless resistance“-Konzept präventiv und repressiv begegnet werden? Diese und weitere Fragen werden beim Fachtag „Destabilisierung als Prinzip: ‚Siege-Ideologie‘ und Rechtsterrorismus“ diskutiert.

Die Todesmärsche in Sachsen: Massenverbrechen, Ahndung und Gedenken
- 16.04.2025
- Online
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Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die nationalsozialistischen Konzentrationslager geräumt. Die Häftlinge wurden von der SS auf mörderische Gewaltmärsche und Zugtransporte gezwungen, die sich mitten durch die Gesellschaft der Kriegsendphase bewegten. Diese so genannten „Todesmärsche“ fanden auch in Sachsen statt.
Im Online-Vortrag von Martin Clemens Winter wird insbesondere die Rolle der lokalen Bevölkerung im Mittelpunkt stehen, die an diesem Geschehen unmittelbar beteiligt war. Außerdem wird die Nachgeschichte der Todesmärsche beleuchtet: Wie wurden diese Verbrechen nach dem Krieg geahndet und wie gestalteten sich frühe Formen des Gedenkens?
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellt Steffen Butzkus das Projekt „Todesmärsche in Sachsen 1944/45 auf gedenkplaetze.info“ vor, an dem der Verein AKuBiZ seit September 2024 arbeitet. Ziel ist es, die Verläufe der Todesmärsche durch Sachsen digital darzustellen, um so einen Anreiz zu geben, die Orte dieser Verbrechen zu erschließen und eine Grundlage für eine eingehende Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zu schaffen. Die Plattform gedenkplaetze.info fungiert als Schnittstelle, um historische Ereignisse sowohl digital als auch analog erreichbar und die damit verbundenen Schicksale zugänglich zu machen.

Rechtsextremistische Angriffe und das Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft: über Räume, Orte und Infrastrukturen der Solidarität
- 17.04.2025
- Online
- Online-Veranstaltung
- Website
Im Rahmen der Vortragsreihe „Wi-REX meets IKG Forum“ – einer Kooperation des Wissensnetzwerks Rechtsextremismusforschung (Wi-REX) mit der Veranstaltungsreihe „IKG Forum“ des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld – nähern wir uns den Phänomenen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus aus unterschiedlichen Perspektiven.
Anna-Lisa Müller beschäftigt sich am 17.04. aus stadtsoziologischer Perspektive mit Räumen der Migrationsgesellschaft und richtet in ihrem Vortrag den Fokus auf Räume, die von rechtsextremen Anschlägen betroffen sind und analysiert die Formen des Zusammenlebens nach den Taten.
Einwahl-Link für das Zoom Webinar: https://uni-bielefeld.zoom-x.de/j/9713868202

2025 Male Supremacism Studies Conference
- 24.-26.04.2025
- Online
- Online-Tagung
- Website
The Institute for Research on Male Supremacism is hosting an interdisciplinary virtual conference for researchers and others working on male supremacism and its intersections, to be held via Zoom April 24-26, 2025.
Male supremacist ideology is the belief in cisgender men’s superiority and right to dominate, control, or erase “others”: women, trans and non-binary people, and those with Indigenous gender/social roles. IRMS is a transnational organization that supports researchers who are committed to exposing and challenging common narratives that uphold male supremacist ideology.
The IRMS understands supremacism, in its multiple forms, as a pervasive belief system supporting dominance and oppression that is at the historical and contemporary core of society. This understanding is informed by feminist, intersectionality, reproductive justice, social movement, gender/sexuality, and race/ethnicity studies, bringing this interdisciplinary lens to bear on discourses in right-wing, far-right, hate, radicalization, extremism, terrorism, P/CVE, and other related studies. The conference seeks to bring these disparate fields further into conversation with one another, and to orient researchers to understanding the shared belief systems of domination, dehumanization, and entitlement that underlie and encourage collaboration among male supremacist and authoritarian projects.

Das „Neutralitätsgebot“ – Schranke für politische Bildungs- und Demokratiearbeit?
- 06.05.2025
- Online
- Online-Veranstaltung
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Die Kleine Anfrage der Bundestags- Fraktion der CDU/CSU vom 24. Februar zur politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen hat ein Thema in die Schlagzeilen befördert, das Gerichte, Rechnungshöfe und zivilgesellschaftliche Initiativen schon seit einiger Zeit beschäftigt und bereits zu erheblicher Verunsicherung und Missverständnissen geführt hat.
Die Veranstaltung soll insofern Möglichkeiten und Grenzen politischer Information und Kritik aufzeigen und Rechtssicherheit für die Beteiligten bieten.
Prof. Dr. Friedhelm Hufen, o. Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Mainz. Mitglied des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz a.D.
Zu den Hauptarbeitsgebieten von Prof. Dr. Hufen zählen das Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht und Kulturrecht. Seit 1993 ist er Professor für Öffentliches Recht- Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Main. Er übernahm Gastprofessuren in New Orleans, Cape-Town und Paris.
Anmeldungen bis 02.05.25 an: oeffentlichkeitsarbeit@mbt-niedersachsen.de

Inaugural Conference ECPR Standing Group Extremism & Democracy
- 09.-10.06.2025
- London
- Konferenz
- Website
Several extreme, populist parties and leaders are either forming governments or are likely to make extensive electoral gains in 2025. This brand-new conference offers a timely opportunity to discuss ongoing developments and historical patterns. With a rapidly growing community, the Standing Group on Extremism and Democracy offers a platform for exchanging insights into the latest debates and trends in this research field. The London conference features nine thematic sections, reflecting the rich diversity of research agendas surrounding contemporary challenges in democracy, extremism, and populism. The Standing Group Extremism & Democracy invites researchers across all regions, research approaches and methodologies to present and discuss their cutting-edge work. With 60 panels and an anticipated 240 presentations, the conference promises to be a vibrant and stimulating space for collaboration, dialogue, and discovery.
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